Fluggebiet Airpark Lienzer Dolomiten Zettersfeld, Hochstein
17.06.2006 [Franko]
Hier nun stell ich euch mal das Fluggebiet Lienz und unsere Möglichkeiten mal vor, die Texte sind zum Teil vom hiesigen HG & PG Club
http://www.touchheaven.net und http://www.thermik.net
Die Startplätze:
Zettersfeld
Pepo Steinermandl Höhe: 2200m, Höhenunterschied 1600 Meter Koordinaten: Zone 33 N, Ost 331401, Nord 5193664 (UTM WGS84) oder 12°47'13.9'' Ost, 46°52'29.8'' Nord
Erreichbar in der Saison (Heuer 2006 vom 15 Juni für drei Monate jeden Tag!)mit den Lienzer Bergbahnen, mehr dazu: [url]www.lienzer-bergbahnen.at[url/] oder auch möglich, mit dem Auto (Maut) und auch mit Taxi Xander, Preise weiter unten.
Das Taxi fährt meistens nur bis zum "Stich" also nicht ganz rauf zum Steinermandl. Der Start von dort ist möglich, besser ist es aber die 20 min hinauf zum Pepo wandern und dort die Chance auf einen Thermikflug zu nutzten.
Die BergBahn geht aber bis ganz nach oben.
Dies ist auch der Hauptausgangspunkt für Streckenflüge, Soaringflüge oder gemütliche Gleitflüge.
Startplatze in Südöstlicher oder in Südwestlicher Richtung gleich neben dem Sesselliftausstieg.
Zu beachten:
- im Winter auf die Schifahrer Acht geben, im Sommer sind Kühe am Startplatz. Die Kühe bitte nicht „Wild“ verscheuchen, sonst wird unsere Milch und oder der Bauer sauer
- Mindestabstand zum Sessel - und Schleppliftseil!!
- meist starker Talwind ab Mittag im Sommer, beim Landen im Tal gegen -Osten vorhalten! „Da Oben“ herrscht meist eine andere Windrichtung als i-m Tal !
Ebnerfeld und Kollnig
Höhe:1420m, Höhenunterschied ca. 700 Meter Koordinaten: Zone 33 N, Ost 332064, Nord 5191199 (UTM WGS84) oder 12°47'49.4'' Ost, 46°51'11.6'' Nord, Anfahrt: An der Talstation der Bergbahn in Richtung, Gaimberg, weiter Richtung Faschingalm. Oder mit dem Taxi, Am besten kurz am Landeplatz vorbei schauen, meist ergibt sich eine Mitfahrgelegenheit!
Im Sommer ist es hier auch möglich später am Tag zu starten und dann an der weiter östlich gelegenen Debantkante zu Soaren.
Hochstein
Höhe: 2000m, Höhenunterschied 1400 Meter Koordinaten: Zone 33 N, Ost 324987, Nord 5187629 (UTM WGS84) oder 12°42'20.4'' Ost, 46°49'09.0'' Nord, der Start ist 10 Gehminuten von der Berghütte in Östlicher Richtung. Leider selten benutzt wird der Startplatz Hochstein.
Die Flugschule Bruno Girstmair führt hier von Mai bis September Frühstücksflüge durch, die Maut ist im Taxi Fahrpreis der um die 5-8 € liegt, inkludiert, das Frühstück auf der Hochsteinhütte nicht. Der Sonnenaufgang und die Sicht am Morgen ist ein Traum.
Termine fürs Frühstückfliegen gibt es bei Bruno! Tel: +43 (0) 676 – 4775783
Streckenflugmöglichkeiten
Der Ausgangspunkt Zettersfeld ist ein wenig anspruchvoller als Greifenburg da zwei Talquerungen schon ganz am Anfang des Fluges liegen (Hochstein und Ederplan). Der Schwierigkeitsgrad ist Wetterabhängig.
Ein Streckenflug Richtung Matrei bietet einen wunderschönen Blick auf den Venediger und den Glockner, den man bei guten Verhältnissen (größte Flughöhe 2002 - 4300m) auch überfliegen kann.
Steckenflugbeschreibung :
Gute Ausführliche Beschreibung des Streckenfluggebiets und was man beachten muss. Diese Beschreibung wurde aus den Seiten der damaligen OsttirolOpen entnommen, Autor unbekannt, er wurde ergänzt vom Lienzer Gleitschirmfliegerverein „touch haven“ und der Flugschule Girstmair.
Start
Mit der Seilbahn geht es hinauf zum Startplatz Steiner Mandl: Ca. 1500m Höhendifferenz stehen nun zur Verfügung. Nur 50m neben der Ausstiegsstelle befindet sich der riesige südlich ausgerichtete Wiesenstartplatz. Der Start ist hier problemlos auch für weniger versierte Piloten möglich. Man kann bei südwestlichen bis südöstlichen Wind starten.
Der Landeplatz
Postleite ist bei der Flugschule. Ein Entgelt fürs Landen bei der Schule wird nicht erhoben, wir freuen uns aber über eine Spende und um einen Eintrag ins ausliegende Flugbuch, zwecks Statistik. Der Landeplatz Postleite und die Flugschule Bruno Girstmair www.girstmair.com befindet sich neben der Zettersfeldstrasse - erste Kreuzung rechts von der Bundesstrasse 100 kommend und dann ca. 700m (Ausschilderung beachten) er liegt in Östlicher Richtung. Der Landeplatz ist sehr großzügig und mit seiner langen Seite genau im Talwind ausgerichtet. Südlich des Platzes verläuft eine große Hochspannungsleitung. Diese ist zwar beeindruckend aber durch die Länge und Breite des Landeplatzes sollte sie kein wirkliches Problem darstellen. Die Landevolte „Gegenanflug und Queranflug“ ist hier bei Westwind bedingt durch die Hochspannungsleitung auch auf der Bergseite, also rechts herum! Die Talstation der Bergbahn ist in 10 Minuten zu Fuß zu erreichen und befindet sich in ca. 500m Entfernung.
Panorama
Direkt vom Startplatz aus hat man schon ein gewaltiges Panorama. Im Süden blickt man genau auf die schroffen Lienzer Dolomiten. Im Westen schaut man Richtung Sillian ins Defereggengebirge und östlich liegt das bekannte Streckenparadies um Greifenburg mit den Bergen der Kreuzeckgruppe. Und nördlich blickt man, wenn man erstmal etwas überhöht hat, zum Alpenhauptkamm in den Nationalpark Hohe Tauern mit dem 3797m hohem Großglockner und vielen weiteren Dreitausendern. Die Aussicht ist beeindruckend und an guten Tagen sind die Basishöhen weit über 3000m oft 4000m und mehr. Da schaut man schon mal von oben auf den Großglockner, wer das mal erlebt hat vergisst es sein Leben lang nicht mehr.
Talwind
Der Talwind kann beachtliche Dimensionen annehmen. Als Faustregel kann man sich merken: Im Winter kaum Talwind im Frühjahr schwach im Hochsommer stark und im Herbst teilweise auch noch stark. Je ungehinderter die Sonne scheint umso stärker wird der Talwind. Weht der überregionale Wind in Richtung des Talwindes verstärkt das auch den Talwind. Bei Lienz lässt also ein südöstlicher Höhenwind den Talwind stärker werden. Im Sommer setzt der Talwind vormittags ein und erreicht seine volle Stärke am frühen Nachmittag und wird abends wieder schwächer.
Der Talwind weht in Lienz von Ost nach West. In Lienz teilt sich der Talwind und strömt ebenso Richtung Sillian nach Südwesten. 4 km östlich von Lienz geht es auf der Passstraße am Iselsberg nach Norden Richtung Heiligenblut und der berühmten Großglockner Hochalpenstraße. Auch hier teilt sich schon der Talwind und weht hier nach Norden ins Mölltal.
Thermikanschluss / Streckenmöglichkeiten
1. Richtung Felbertauerntunnel
Ist man etwas später dran und kommt erst am Nachmittag zum Starten bietet sich ein Flug Richtung Alpenhauptkamm an. Die Sonne ist dann schon im Südwesten und so sind die Bergflanken schön direkt von der Sonne angestrahlt. Ohne weitere Probleme fliegt man so die ersten 14 km bis zum ersten Talsprung der einen dann nach Matrei führt. Falls man tief ankommen sollte (wahrscheinlich kommt man aber hoch an) kann man im Talwind am Kegelstein, 6 km vor Matrei, aufsoaren und auf den westlichen Hängen mit sicherem Thermikanschluss rechnen. Den Weiterflug zum Alpenhauptkamm sollte man nur unternehmen, wenn man sicher ist nicht abzusaufen. Hier werden die Landeplätze selten, das Tal sehr eng und ist noch mit Hochspannungsleitungen verseucht. Beim Rückflug sollte man immer maximale Höhe machen da man wenn man ungeplanter Weise tief kommt, in den Talwind sinkt und der steht jetzt gegen die Flugrichtung. Allerdings sollte man auch bedenken, dass die Basis Richtung Hauptkamm rasant zunimmt und einem so dass Zurückkommen auch erleichtert wird. Die Basis in Matrei kann leicht schon 500m höher liegen als in Lienz. Und in Lienz kann sie leicht noch mal 500m höher liegen als in Greifenburg!
2. Richtung Osten - Greifenburg
Beim Flug Richtung Greifenburg kommt man in das berühmt-berüchtigte Gebiet des Anna-Schutz Hauses (1992m). Aus Erfahrung weiß man; und es hat sich weit herumgesprochen, dass es dort sehr turbulent sein kann. Der Ausläufer des Berges Nikolsdorf (Segelflugplatz) verengt das Tal und so streicht der Talwind hier sehr weit hinauf und verursacht dadurch die manchmal starken Turbulenzen. Als ich beim ersten Mal diese Richtung wählte war ich in Lienz auf 3800m und am Anna-Schutz Haus habe ich von sofort von 2700m wieder auf über 3500m aufgedreht. Wenn man nicht tief kommt hat es auch keine Turbulenzen. Ich will damit nur verständlich machen, dass es in der Fliegerei nicht immer nach dem gleichen Schema geht. Jeder Flug ist anders und man muss halt flexibel bleiben. Der Flug bei der Osttirol Open führte uns ebenfalls Richtung Greifenburg und zurück. Die meisten flogen die 44km Aufgabe und selten waren wir bei dem Flug überhaupt mal auf der Höhe des Anna-Schutz Hauses. Und das hat auch funktioniert, ist aber natürlich nicht so schön als wenn man hoch aufdrehen kann.
Also: Je höher man ist auf dem Flug Richtung Osten umso einfacher hat man es. Wenn man am Zettersfeld nicht so hoch aufdrehen kann, dass es reicht um vor die Südwestflanke der Kreuzeckgruppe zu kommen, kann man am Iselsberg (genauer: Stronach Kogel), das ist der kuppenförmige Berg mit der großen Hochspannungsleitung, die über den Berg führt, noch mal aufdrehen. Hier sollte man nun unbedingt maximale Höhe erkurbeln bevor man weiter Richtung Osten fliegt. Ist man an dem großen Gebirgszug der Kreuzeckgruppe, sollte man die ganzen kleinen Taleinschnitte nicht unterschätzen und einfach tief weiter fliegen, auch hier ist es ratsam und meistens schneller wenn man maximale Höhe macht bevor man zur nächsten Bergspitze weiterfliegt. Auf diese Weise kann man nun einfach bis zur bekannten Radlberger Alm fliegen und mit dem Talwind auch wieder zurück nach Lienz. Wer größere Ambitionen hat kann auch die große Querung des Drautals zum Goldeck noch angehen. Hier hat sich die Querung direkt von der Radlberger Alm auf die westlich bis nordwestlich ausgerichteten Waldschneisen bewährt. Vor dem Rückflug maximale Höhe machen und wieder zurück über das Drautal zur Kreuzeckgruppe queren.
3. Richtung Nordost ins Mölltal
Ist der Talwind zu stark oder die Basis zu tief oder weil man einfach möchte, kann man auch ins Mölltal fliegen. Am Iselsberg noch mal aufdrehen oder direkt vom Zettersfeld den Leitenkopf anfliegen. Diese 12 km lange südöstliche Bergflanke ist thermisch sehr ergiebig. Man kann nun weiter über das Böseck bei Mallnitz an die Reißeckgruppe fliegen und hat freie Sicht auf den Millstätter See. Am Ende der Reißeckgruppe sollte man aber umdrehen oder man geht die große Querung zum Tschiernock an und versucht auf dieser Route bis zum Ossiacher See zu kommen. Wenn man umdreht und zurück fliegen möchte, sollte man die gleiche Route wie auf dem Hinflug wählen. Die am Start angeflogene Südostseite liegt nun zwar nicht mehr gut angestrahlt, aber der Talwind steht immer noch drauf und aus den Süd und Südwestecken geht immer noch die Thermik ab. Vor dem Endanflug nach Lienz macht man natürlich wieder Basis. Hat man zuerst auch verstärktes Sinken kommt man beim Weiterflug aber in den Drautal-Talwind und es schiebt einen wieder ans Zettersfeld.
4. Richtung Südwest über Sillian nach Südtirol
Wählt man seine Strecke Richtung Südwesten, so sollte man einen kleinen Umweg über die "Schleinitz" mit der Talquerung zum "Bösen Weibele" wählen, um nicht vorzeitig am Boden zu stehen. Der "Hochstein" - westlich von Lienz steht zwar augenscheinlich schön im Talwind, doch kann man dort nur in den seltensten Fällen wieder aufsoaren. Der Hochstein bleibt als "letzte Rettung", dennoch eine Möglichkeit wieder Höhe zu tanken, wenn man auf der Nordseite vom "Bösen Weibele" ankommt. Hat man diese Schlüsselstellen gemeistert, so steht einem die schon fast 1000-fach geflogene Strecke nach Sillian offen. Teilweise sind hier die Landemöglichkeiten im Talboden etwas eingeschränkt, doch stehen einem etwas oberhalb neben der "Pustertaler Höhenstraße" problemlose Landemöglichkeiten zur Verfügung.
Man kann nun weiter nach Südtirol über Bruneck bis Brixen oder Sterzing fliegen (ca. 100km) oder für die noch höher ambitionierten Piloten, auch noch den Rückflug versuchen, 197km sind in diesem Gebiet schon geschafft worden.
Jahreszeit
Man kann das ganze Jahr über fliegen. Die großen Strecken werden oft ab Mitte April bis in den September hinein geflogen.
Also einfach mal weg von den überlaufenen Startplätzen, rein in das Vergnügen Lienz ;-)
See you in the Sky
Franko